Zwischen den Meeren – Tag 2
Tag 2 – unsere „große Tour“ geht weiter …
Beim Frühstück in Andresens Gasthof treffen wir einen Mitstreiter, michaelgeocaching aus Köln, der ebenfalls auf dem ZdM unterwegs ist, lassen den gestrigen Tag Revue passieren und gleichen die Bonuszahlen zu Abschnitt 2 ab. Auch die Gaststube bietet einige Besonderheiten; ich habe noch nie einen komplett gefliesten Bartresen gesehen, und auch die Wände sind mit größtenteils handbemalten friesischen Fliesen bekleidet – heute unbezahlbar.
Wir verabschieden uns von unserer netten Wirtin, packen unsere Sachen und schwingen uns auf unsere Räder – vor uns liegt die längste Etappe, geplant sind 3 Abschnitte, 35 km und knapp 7 Stunden Fahrt. Zunächst erledigen wir aber noch die Reste von Abschnitt 2, die wir gestern wegen des Abendessens ausgelassen haben. Wie gestern auch führt der Trail auf Nebenstraßen, Wirtschaftswegen und Spazierpfaden durch die wunderschöne Natur Nordfrieslands; über lange Abschnitte treffen wir nur Kühe, Pferde und Windmühlen. Somit ist diese Tour auch wunderbar für Familien mit Kindern geeignet (Kondition vorausgesetzt), zumal es keine nennenswerten Steigungen gibt.
Auch heute wieder lustige Begegnungen am Rande – als wir einem älteren Eingeborenen mit 3 großen Hunden begegnen, ruft er uns im Vorbeifahren zu: „Hebbt i nich ein‘ überseh’n – da hint’n an’n Pfahl?“ (Nein, den hatten wir auch gefunden). Die Anwohner wissen also Bescheid. Wenig später steht an einem Bauernhof ein Hängebauchschwein am Weg und lässt sich ganz zutraulich streicheln. Außerdem stellen wir fest, dass es nicht nur in Belgien, sondern auch in Friesland zweisprachige (deutsch/friesisch) Ortsschilder gibt – und dass die Kühe auch gern mal zum Klönschnack vorbei kommen. Zwischendurch laden immer wieder Bänke zum Pausieren ein, und so vergeht der Tag völlig entspannt. Irgendwo hinter Riesbriek (ZdM 4.27) verlassen wir Nordfriesland und begrüßen meine alte Heimat, den Kreis Schleswig-Flensburg. Die Wege werden immer schmaler, bis wir gegen 16 Uhr planmäßig in Schafflund eintreffen. Hier hat uns die Zivilisation wieder, es gibt Supermärkte, eine Bäckerei, ein Restaurant … und das Storchennest, ein gemütliches Bed & Breakfast in einem Bauernhaus (Anno 1666), unsere heutige Unterkunft.
Wir werden vom Hofhund und von der Besitzerin herzlich begrüßt und bekommen ein Zimmer unterm Dach. Der Hof lädt mit Sitzgelegenheiten im Grünen zum Verweilen ein, der Kühlschrank im Flur ist mit Erfrischungsgetränken und „Flens“ zum zivilen Preisen gefüllt, und nebenan steht ein alter Schornstein der ehemaligen Gärtnerei, auf dem seit 1962 jedes Jahr Störche brüten. Auch in diesem Jahr ist das Nest wieder belegt, und das Klappern der Schnäbel begleitet uns. Ein Blick auf das Garmin zeigt die Tagesleistung: 41km Strecke, 3 Stunden in Fahrt, 4,5 Stunden Pause – kein Wunder bei 88 gefundenen Caches. Wir gönnen uns ein leckeres Abendessen im Restaurant Utspann, wo der ZdM-Trail im Jahr 2011 seinen Anfang nahm, und fallen dann ins Bett.
Fotos von der Tour gibt es hier.